CUT

Rauminstallation / installation
Handschnitt mit Cutter / paper cut-outs
Konstmuseum Ystad, Sweden 1998

 
 

Kommunikation gegen Ende des 20.Jahrhunderts – Computer und elektronische Medien treten zunehmend anstelle des Buches in einer neuen Dimension. Die Informationssyteme der Gegenwart sind so umfangreich und vielschichtig geworden, dass für ihre Vernetzung und Simultanität die eindimensionale Form des Buches nicht mehr genügt.

Communication at the end of 20th century – the book is replaced by computer and electronical media in a new dimension. The present information systems are so extensive and complex that the one-dimensional form of the book isn´t enough to connect the systems and their simultaneity.

schuftiger

Rauminstallation / installation
Museum für Angewandte Kunst
Frankfurt a.M., 2007

 
 

»Gerhild Ebel transportiert ihren schon bestehenden seriellen Text »schuftiger« zum gelbschwarzen Letternwort-Farbwert-Gebilde, durch Länge und Lautwert der Worte in Rhythmus gebracht. Geläufige und bis zum Absurden gesuchte Komparativbildungen mit der Endung »…tiger« vermehren sich zur gesteigerten Litanei, um deren Immanenz willen einerseits, ironisch andererseits im Hinblick auf eine um immer noch »steigerbarere« Steigerungen (»super«, »mega«…) ringende Exaltiertheit von Diskurs und Dialog. Der »tierisch« grelle Farbrausch, der Gefahr und Blindheit gleichermaßen signalisiert, verbindet sich in der Rauminstallation mit Klängen der Band »poetic maverick« (Dr. Stefan Soltek, Direktor Klingspor Museum Offenbach, 2000).

»Gerhild Ebel transports her existing serial text »knavisher« into a yellow-black letter word-color value-formation, which gets a rhythm by the length and phonetic value of the words. Comperatives, familiar ones and absurd new creations, sum up to a litany struggling for immanence and at the same time for an ironically eccentric discource and dialogue aiming at the comparative of the comparative (»super«, »mega«…).
The »brute« shrill ecstasy of colors, which signals danger and blindness at the same time, is connected in the room installation with the sounds of the band »poetic maverick« (Dr. Stefan Soltek / director of Klingspor Museum Offenbach, 2000).

diary of sound

Klanginstallation / sound installation
Galerie Studio im Hochhaus, Berlin 1998

 

Gerhild Ebel (Grafik, Konzept / graphic, concept), zeitblom (Komposition / sound)

Ein Klangtagebuch: Zu bestimmten Tageszeiten wurden Klänge und Geräusche des täglichen Lebens aufgezeichnet und mittels elektro-akustischer Verfahren in Bilder verwandelt. Unsichtbare Materie sichtbar gemacht. Der Musiker zeitblom collagiert diese Klänge und bearbeitet sie elektronisch.

A special kind of diary: At certain times of the day Gerhild Ebel recorded sounds and noises of daily life and transformed them into pictures, using an electro-acoustic process. Invisible matter made visible.The composer zeitblom collaged these sounds and treated them electronically.

portraits

Acryl auf Leinwand / acrylics on canvas
80 x 60 cm, 2006

 

Porträts des Inneren: Reale Personen wurden psychologisch porträtiert.
Dabei steht jeder Buchstabe für eine Charaktereigenschaft, jede Zahl für den Ausprägungsgrad des Merkmals (1 gering…10 hoch), z.B. Kontaktorientierung, Intelligenz, Selbstbewusstsein, Unkonventiona­lität, Unabhängigkeit…

Portraits from inside: Real persons were shown with their psychological characteristics. Every letter stands for a specific feature, every number for the amount of this quality (1 little…10 high), for example: sociability, intelligence, self-confidence, unconventionality, independence…

shots

9 mm Para auf geweißte Leinwand
9 mm Para on whitened canvas
diverse Formate / different sizes
zahlreiche Arbeiten und Bücher
numerous works and books
seit / since 2003

 
 
 
 
 

»Es sind weiße, grundierte Leinwände, die auf nichts anderes gewartet zu haben scheinen, als genau diese Schüsse durch sich hindurch zu lassen, die wir hier allerdings nur noch erahnen können, deren Spuren jedoch nicht zu übersehen sind. Erst jetzt und erst so werden die Schüsse zu einem Bild. Die so sichtbare Gewalt verweist zum einen auf den Zustand unserer Welt, in der immer noch versucht wird, mit Gewalt Probleme zu lösen, auf der anderen Seite nimmt Gerhild Ebel hier eine Traditionslinie auf, die u.a. bei Tinguely begann und bei Fontana deutlicheren Ausdruck fand… Nicht nur, dass ich auch an das Firmament denken musste, macht sie auf ihre Weise schön.« Uwe Warnke zur Ausstellungseröffnung im der Galerie »Projektraum Alte Feuerwache«, Berlin 2006

»These are white-grounded canvases that seem to have been waiting for an opportunity to let these particular shots pass through them; shots we can only imagine, although their traces cannot be overlooked. Now, and in this way alone, the shots become an image. On the one hand, the violence made visible in this way points to the state of our world, in which there are repeated attempts to solve problems through violence; on the other hand, here Gerhild Ebel takes up a line of tradition that began with Tinguely, among others, and was expressed even more forcibly in Fontana‘s work… But they are beautiful in their own way, and not only because I was made to think of the firmament . « Uwe Warnke zur Ausstellungseröffnung im der Galerie »Projektraum Alte Feuerwache«, Berlin 2006

DIE NEUE VERSLEERE

Handschnitt mit Cutter / paper cut-outs
24 x 19 cm, 30 Seiten / pages
Auflage Künstlerbuch / edition of 30
Blattserie / series 1989
Künstlerbuch / artist book
Berlin 1993

 
 
 
 
 

»Gerhild Ebel setzte 1993 mit ihrem Buch »Die neue Versleere« ein wichtiges Zeichen. Auf den ersten Blick irritierte bereits der Titel, der mit Versleere, hier mit Doppel-e, auf etwas anderes als das Übliche, anfänglich zu Vermutende, verwies. Sie hatte aus weißen kartonstarken Seiten verschiedene Vers­formen he­rausgeschnitten. Die einzigen geschriebenen Wörter auf diesen Seiten waren die Benennungen der einzelnen Versformen: Sonett, Haiku, Palindrom usw.. Doch dabei blieb es nicht. Auf den weiteren Seiten schwand der zu Tage getretene Ernst, eine Spur nicht zu übersehenden Humors ist vorhanden und schließlich: ein offenes Finale.« Uwe Warnke, Berlin 2006

»Gerhild Ebel created an important signal with her book »Die neue Versleere« dated 1993. The title was immediately irritating, as Versleere – with a double e here – pointed to something different to the usual, not what one expected at first.* She had cut various verse forms from pages of white card. The only written words on those pages were the terms used for the individual verse forms: sonnet, haiku, palindrome etc. But that was not all. On other pages, the seriousness one thought one had understood disappeared, there is a trace of humour that cannot be overlooked, and finally, an open conclusion.« Uwe Warnke, Berlin 2006

prices

Acryl auf Leinwand / acrylics on canvas
diverse Serien seit 1997
different series since 1997
Edition »dreihundertvierzig« 1998 /
publication »dreihundertvierzig«in 1998

 
 
 
 

»…Auch die Verkaufspreise scheinen, angekommen in einer gewissen schwindelerregenden Höhe, erst dann Bedeutung herzustellen. Warum dann nicht nur noch über die Preise reden. Aber das passiert ja längst. Ebel zeigt dies deutlich. Sie macht die Preise zum Bildinhalt. »prices«: Einfarbig hellgrün gestrichene Leinwände tragen formatfüllend ihren jeweiligen Preis in rot. Aufgepasst! Vielleicht ist da ja auch ein Schnäppchen dabei? So parodiert sie. So führt sie uns aufs Glatteis. Wenn es teilweise nicht so bitter wäre, könnte man sagen, sie macht sich lustig«, Uwe Warnke, Berlin 2007

»…The same is true of prices. These too, having arrived at certain dizzying heights, have begun to create significance per se. So why not just talk about the prices? In fact, that started to happen long ago. Ebel shows it clearly. She makes the prices into the content of the image in »prices«: monochrome, light-green painted canvases bearing the relevant price in red, which fills the format. Look out! Perhaps there could be a bargain here? This is her approach to parody. It is how she leads us up the garden path. If it weren‘t so bitter on occasion, one could assume she was laughing«, Uwe Warnke, Berlin 2007

antonym

Siebdruck / silk-screen print
50 x 50 cm, 16 Seiten / pages
Auflage / edition of 25, Berlin 1997

 
 

Eine Arbeit zur Einheit der Gegensätze: Wortgegensatzpaare geteilt, gedreht und gegeneinandergestellt. Es entstehen Chiffren, die entziffert werden wollen.

A work on the unity of opposites: opposite pairs of words are devided, turned around and set against each other. This results in cyphers that cry out to be decoded.

dinge

68 x 55 cm, Acryl / acryl
Blattserie zum Unikatbuch
series relating to the unique book
Gouache auf Papier / gouache on paper
Berlin 1996

 
 
 
 

Gerhild Ebel (Text / text), Ottfried Zielke (Grafik / graphic)

Wie sieht eine Welt aus, bei der den Dingen die Namen genommen werden? Ist eine Orientierung überhaupt noch möglich? Was passiert durch die Überschreibung immer neuer Informationen mit dem bislang Dagewesenen? … durch Substitution von im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Bezeichnungen durch das simple Wort »Ding« entstehen witzige, zum Nachdenken anregende literarische Gebilde.

What is a world where the names are taken? Is an orientation still possible at all? What happens by overwriting ever-new information with what has been so far? … by substituting designations, which have been developed over the centuries with the simple word »thing«, are created witty thought-provoking literary structures.

 

sammlung

Objekt / object
40 x 47 cm, 1997

 

Skurrile Zitate aus Werken der Weltliteratur werden gleich einer Insektensammlung präsentiert. Eine ironische Antwort auf den allgegenwärtigen immanenten Zitierzwang. Strange banal quotes from works of world literature are presented as an insect collection. An ironic answer to omnipresent inherent obsession for quote.